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NSCLC Mutationstestung in frühen Stadien


Molekularpathologische Analytik in frühen Stadien von NSCLC rückt mehr und mehr in den Fokus - es handelt sich bisher hauptsächlich um EGFR-Diagnostik von bestimmten Mutationen. Auf Basis der unten aufgelisteten Studien und Empfehlungen wird daher für Testungen in frühen Stadien meist eine reine EGFR-Diagnostik angefordert, oftmals auch als Schnelltest (Fast Track), was zu einer schnellen, aber wenig umfangreichen Testung über einen RealTime-Test führt.


Für die Untersuchung auf EGFR-Mutationen bei frühen Stadien empfehlen wir anstelle eines RealTime-Schnelltests die Durchführung einer kleinen NGS-Diagnostik (GENOPATH-Panel), da diese viele Vorteile mit sich bringt:

  • auch seltene EGFR-Mutationen (z.B. seltene Exon 19-Deletionen) werden nachgewiesen

  • wichtige Mutationen in anderen Treibergenen, die für eine spätere Diagnostik wichtig sein können, werden bereits in der frühen Phase erfasst (z.B. KRAS G12C, BRAF V600E, MET Exon 14-Skipping-Mutationen).

  • genaue Bestimmung der Mutation (z.B. "c.2235_2249del, p.Glu746_Ala750del", statt nur "Exon 19-Deletion", was von einer RealTime-PCR geliefert würde)

  • NGS benötigt weniger DNA und funktioniert auch mit geringeren DNA-Konzentrationen

  • vergleichbare Kosten bei deutlichem inhaltlichen Mehrwert

  • einziger Nachteil: eine evtl. zeitliche Verzögerung um 1-3 Tage im Vergleich zum Real-Time-Test

Für unsere Diagnostik ist es daher wichtig zu wissen, aus welchem Grund eine reine EGFR-Diagnostik angefordert wird (bitte unbedingt bei der Anforderung angeben):

  • EGFR-Diagnostik im frühen Stadium?

oder

  • EGFR-Diagnostik als vorab-Schnelltest vor einer späteren Komplett-NGS-Diagnostik des Tumors?

Eine Schnelldiagnostik über eine RealTime-PCR ist aus unserer Sicht nur dann zu empfehlen, wenn eine Überprüfung des Ergebnisses durch eine (größere) NGS-Diagnostik im Anschluss geplant ist, was in den frühen Stadien normalerweise zunächst nicht erfolgt.



ADAURA-Studien - Erweiterung für Osimertinib Zulassung

Auf Basis der Daten aus der Phase-III "ADAURA-Studie" ist Osimertinib seit 2021 zugelassen zur adjuvanten Behandlung nach vollständiger Tumorresektion bei erwachsenen Patient*innen mit NSCLC im Stadium IB-IIIA, deren Tumoren Mutationen des EGFR-Rezeptors als Deletion im Exon 19 (del19) oder als Substitutionsmutation im Exon 21 (L858R) aufweisen.

Momentan wird in der "ADAURA2-Studie" ebenfalls geprüft ob die Zulassung auf noch frühere Stadien (IA2-IA3) erweitert werden kann, was dann auch hier zu einer noch früheren EGFR-Diagnostik führen würde:

"Other ongoing studies will inform the efficacy and safety of osimertinib as adjuvant treatment for resected EGFR-mutated stage IA2-IA3 NSCLC (ADAURA2; ClinicalTrials.gov identifier: NCT05120349), as 5-year adjuvant treatment for EGFR-mutated stage II-IIIB (TARGET; ClinicalTrials.gov identifier: NCT05526755), as neoadjuvant treatment for EGFR-mutated stage II-IIIB N2 NSCLC (NeoADAURA; ClinicalTrials.gov identifier: NCT04351555), and as maintenance therapy in unresectable EGFR-mutated stage III NSCLC (LAURA; ClinicalTrials.gov identifier: NCT03521154)."

Phase-III Studie CheckMate-816

In der Phase-III Studie "CheckMate-816" wird eine neoadjuvante Chemo+Immuntherapie (Nivolumab) getestet und erzielt vielversprechende Ergebnisse für resezierbaren Stadien IB-IIIA ohne ALK oder EGFR Mutationen, so dass eine Zulassung in diesem Rahmen erwartet wird.

Grundlage ist auch hier die frühe Testung von ALK und EGFR-Mutationen.

"For resectable stages IB-IIIA without ALK or EGFR alterations, neoadjuvant chemoimmunotherapy should be a standard treatment option, being the preferred option specifically for stage IIIA cases. Thus, biomarker testing is essential for patients being evaluated for surgical treatment.

CheckMate-81651,52,106 is the first phase III study to show a benefit of the neoadjuvant immunotherapy plus chemotherapy combination for resectable NSCLC over standard chemotherapy. Neoadjuvant nivolumab plus chemotherapy resulted in pCR in 24% of patients (95% CI, 18.0–31.0) compared with 2.2% in patients treated with chemotherapy alone (95% CI, 0.6–5.6) after blinded independent pathologic review. This was accompanied by a significant improvement in event-free survival of 31.6 months (95% CI, 30.2–not reached) compared with 20.8 months for those treated with chemotherapy alone (95% CI, 14.0–26.7) after blinded independent clinical review. […]

In summary, these data indicate that this regimen could represent a new standard of care for these patients, with a recent approval of the regimen by the FDA."


Neue Leitlinie NSCLC (Nov. 22) verweist auf Testung in frühen Stadien:

6.60: Eine Testung auf EGFR-Mutationen in den Exonen 19 und 21 soll anhand des zur Verfügung stehenden Tumorgewebes nach Tumorresektion auch bei NSCLC in frühen Tumorstadien (IB – IIIA) vorgenommen werden

6.61: Auch bei Patienten in frühen Stadien nicht kleinzelliger Lungenkarzinome nach vollständiger Resektion soll eine entsprechende Untersuchung (TPS) vorgenommen werden. Nach Bestimmung eines therapeutisch relevanten TPS-Wertes soll bei diesen Tumoren eine Testung auf EGFR-Mutationen (Exone 18-21) und ALK- Fusionen durchgeführt werden.

Kapitel 8.3 NSCLC Stadium I und II

8.27: Patienten im Stadium II und einer aktivierenden EGFR Mutation (nur Exon 19 Deletion, Exon 21 L858R) kann nach kompletter Resektion und adjuvanter Chemotherapie eine adjuvante Therapie mit Osimertinib über 3 Jahre angeboten werden.


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