top of page

Das Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)

Mit ~7000 Neuerkrankungen pro Jahr sind Ovarialkarzinome die dritthäufigste gynäkologische Krebserkrankung. Das Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und ist von verschiedenen hormonellen Faktoren abhängig. Zusätzlich stellt eine familiäre Disposition einen etablierten Risikofaktor dar - erbliche Mutationen in den BRCA-Genen steigern nicht nur das Brustkrebs-, sondern auch das Eierstockkrebsrisiko. Auch bei Patientinnen mit Lynch-Syndrom ist die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Ovarialkarzinomen bis zu 40 % erhöht. Da es keine spezifischen Symptome gibt, die schon in frühen Stadien auf einen Ovarialtumor hindeuten, wird ein Großteil aller Ovarialkarzinome erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, wodurch sich die die Prognose verschlechtert. 

Relevante Gene

Neben Keimbahnmutationen lassen sich bei Ovarialkarzinomen häufig somatische Varianten in DNA-Reparaturgenen nachweisen, welche zu einem Ausfall bestimmter Reparaturmechanismen führen, was als homologe Rekombinationsdefizienz (HRD) bezeichnet wird. Ursache für den Ausfall der Reparatur-Mechanismen sind oftmals Mutationen in den Genen der homologen Rekombinationsreparatur (HRR). Dazu zählen als prominenteste Vertreter die Gene BRCA1 und BRCA2. Da das Spektrum der Mechanismen, die zum Ausfall dieser Gene führen, recht umfangreich ist, untersucht man bei der HRD-Diagnostik nicht die Ursache, sondern die Auswirkung der Mutationen auf die DNA-Struktur.

Charakteristisch für Zellen mit HRD ist eine Anhäufung von Deletionen und chromosomalen Strukturveränderungen, welche in ihrer Gesamtheit auch als genomische Narben (genomic scars) bezeichnet werden. Das Genom wird auf diese Schäden hin untersucht, um die HRD zu erfassen. Dies geschieht durch Bestimmung von verschiedenen Markern, welche abschließend zum sogenannten „Genomic Instability Score“ (GIS) zusammengefasst werden:

  • LOH-Score („Loss of Heterozygosity“ - Verlust der Heterozygotie)

  • LST-Score („Large Scale Transition“ - chromosomale Rearrangements über 10MB)

  • TAI-Score („Telomeric Allelic Imbalance“ - allelische Imbalance der Telomere
     

In Bezug auf Ovarialkarzinome weist ungefähr die Hälfte der Tumore eine solche homologe Rekombinationsdefizienz (HRD) auf - in ca. 29% der Karzinome liegt eine BRCA-Mutation vor, bei weiteren 19% ist die HRD durch Mutationen in anderen HRR-Genen verursacht.

Therapeutisch sind für die Behandlung von HRD-positiven Ovarialkarzinomen PARP-Inhibitoren zugelassen.

Standarddiagnostik

Literatur

Je nach Anforderung:

BRCA1/2: BRCA1/2-Panel

HRD-Diagnostik: TruSight Oncology 500 HRD-Panel

Weitere Informationen zu den hier aufgeführten Genen finden Sie in der Genliste.

Alle Gene, die zusätzlich analysiert werden können, finden Sie unter NGS Panel.

Mit ~7000 Neuerkrankungen/Jahr sind Ovarialkarzinome die dritthäufigste gynäkologische Krebserkrankung. Das Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und ist von verschiedenen hormonellen Faktoren abhängig. Zusätzlich stellt eine familiäre Disposition einen etablierten Risikofaktor dar - erbliche Mutationen in BRCA-Genen steigern nicht nur das Brustkrebs-, sondern auch das Eierstockkrebsrisiko. Auch bei Patientinnen mit Lynch-Syndrom ist die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Ovarialkarzinomen bis zu 40% erhöht. Da es keine spezifischen Symptome gibt, die schon in frühen Stadien auf einen Ovarialtumor hindeuten, wird ein Großteil aller Ovarialkarzinome erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, wodurch sich die die Prognose verschlechtert. 

bottom of page